SP warnt: Der Zeitplan für den Schulverband Aarau-Buchs ist zu ehrgeizig

Die SP-Ortsparteien von Aarau und Buchs finden einen Schulverband für alle Schulstufen sinnvoll. Damit eine seriöse Basis geschaffen werden könne, brauche es aber mehr Zeit. Der Start ist auf das Schuljahr 2016/17 vorgesehen.

Die SP-Sektionen von Aarau und Buchs begrüssen die Bestrebungen der Gemeinden Aarau und Buchs, zusammen einen Schulverband zu bilden. Am sinnvollsten sei ein Verband für alle Schulstufen, indem sich beide Schulen mit ihren Stärken ergänzen könnten. Der präsentierte Zeitplan sei jedoch zu ehrgeizig. Vorgesehen ist nämlich die Zusammenführung der Schulen per Schuljahresbeginn 2016/17. Damit ein seriöser und mehrheitsfähiger Vorschlag gefunden werden könne, brauche es mehr Zeit. Die beiden Ortsparteien äussern sich im Rahmen des Vernehmlassungsverfahrens, das Ende Januar abgelaufen ist.

 

Stabilität im Schulbetrieb

«Die Verbandslösung besticht gegenüber dem Gemeindevertrag durch grössere Stabilität für den Schulbetrieb, grösserem Gestaltungsraum für die Schulplanung und mehr Wahlmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler», schreibt die SP. Die Vorteile der verstärkten Zusammenarbeit im Bereich Schule zwischen Aarau und Buchs seien unbestritten. Denn mit einer gemeinsamen Schule seien der Bezirksschulstandort Buchs und die Sportschule Buchs für längere Zeit gesichert. «Aarau profitiert von den bewährten Errungenschaften der Kreisschule Buchs-Rohr», heisst es in der Stellungnahme der SP weiter. «Gegenüber den Kantonsbehörden hätte die Stimme der dannzumal grössten Schule im Kanton Aargau mehr Gewicht.»

Eine Zusammenarbeit in einem Verband habe für die Gemeinden den Vorteil, Kinder und Jugendlichen in ihren Stärken zu fördern und bei der Sonderpädagogik individuelle Lösungen anzubieten mit Kleinklassen in Buchs und dem integrativen Modell in Aarau. Die Kreisschule Buchs-Rohr sei ein Erfolgsmodell.

 

Elternbeirat soll fortbestehen

Als Ergänzung zum Schulangebot fordern die SP Aarau und Buchs, dass der Elternbeirat fortbesteht, die Familien- und Schulergänzende Betreuung und der Mittagstisch auch dem Schulverband angegliedert werden. Der Elternbeirat habe sich als Gefäss für die Anliegen der Eltern in Aarau bewährt. Die schulergänzenden Betreuungsangebote seien eine wichtige Familienunterstützung zum Wohle der Schülerinnen und Schülern und der berufstätigen Eltern.

An den Informationsabenden und in Leserbriefen wurde unter anderem davor gewarnt, dass die Politik in den Schulbehörden stärkeren Einfluss bekommen solle. Die SP verstehe das Anliegen der beteiligten Gemeinden für eine ausgewogene Mitsprache im Schulverband. Deshalb schlägt sie vor, dass die Gemeindevertreter aus der Exekutive und Legislative repräsentativ im neuen Kreisschulrat vertreten sind. Daneben sollen jedoch wie bisher auch direkt vom Volk gewählte Kreisschulratsmitglieder vertreten sein.

 

Fairer Kostenverteiler

Die Betriebskosten der gemeinsamen Schule sollen, so die SP, «über einen fairen Schlüssel abgegolten werden». Für die Teilung der Kosten eigne sich deshalb eine gemischte Finanzierungsform am besten, da Veränderungen von Schüler- oder Einwohnerzahlen weniger ins Gewicht fallen würden. Es sei zu prüfen, ob eine gemischte Finanzierungsform mit einem Gewicht von je einem Drittel Steuerkraft pro Kopf, Einwohnerzahl, Anzahl Schülerinnen und Schüler am besten ausgewogen wäre.

Für die Planung der Klassen und deren Verteilung auf die Schulhäuser biete die Verbandslösung mehr Sicherheit. Synergien bei den Räumen und Klassenplanung könnten genutzt werden, was insgesamt zu einem besseren Einsatz der Ressourcen führen sollte. Die Arbeitssicherheit überwiegt gemäss SP dem Mehraufwand für die Lehrpersonen durch eine vermutet leicht erhöhte durchschnittliche Klassengrösse.

Bei der Gründung des neuen Verbands wäre aus Kostengründen und zur Sicherung des Know-hows eine Überführung der bisherigen Kreisschule Buchs-Rohr in eine Kreisschule Aarau-Buchs einer Neugründung vorzuziehen.

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